Musicaldarsteller werden: Das erwartet dich in der Musicalausbildung

Musicaldarsteller*innen sind Allroundtalente: Sie glänzen im Schauspielern, Singen und Tanzen. Durch die künstlerische Vielfalt ist der Beruf sehr anspruchsvoll und setzt in aller Regel eine abgeschlossene Ausbildung an einer Hochschule oder Akademie voraus.

Das findest du auf dieser Seite

man and woman sitting on chair

In diesem Artikel liest du, wie auch du Musicaldarsteller werden kannst und wo du dich ausbilden lassen kannst. Außerdem erfährst du, welche Eigenschaften du mitbringen solltest, was es mit der Aufnahmeprüfung an Schauspiel- und Musicalschulen auf sich hat und wie du einen Job findest.

Du möchtest Musicaldarsteller werden, dann sind einige Eigenschaften wertvoll. Die folgende Übersicht soll dir näherbringen, woran du arbeiten kannst, um im Berufsalltag als Darsteller für Tanz und Gesang erfolgreich zu sein. Doch keine Sorge, nicht immer musst du ein absolutes Naturtalent sein und ein Ausnahmetalent für Musicaldarsteller mitbringen. Viele Dinge kannst du dir durch Training und Übungen aneignen.

Welche Eigenschaften & Fähigkeiten sollte ein angehender Musicaldarsteller mitbringen?

Um als Musicaldarsteller*in erfolgreich zu sein, ist ein gewisses Talent für Gesang, Tanz und Schauspiel der Schlüssel. Insbesondere ein gutes Körpergefühl und eine exzellente Körperbeherrschung sind bei Proben und Aufführungen wichtig, um Tanzeinlagen wie vorgegeben umsetzen zu können. Ein gutes Bewegungsgedächtnis erleichtert zudem das Einprägen aufwendiger Choreografien. Um dieselbe Show Abend für Abend absolvieren zu können, musst du dich obendrein körperlich fit halten. Die schauspielerische Komponente des Berufs erfordert Einfühlungsvermögen und die Begeisterung für verschiedene Schauspieltechniken.

Wer Musicaldarsteller werden möchte, hat eine anspruchsvolle Ausbildung vor sich

Musicaldarsteller*innen dürfen keine Probleme haben, sich auf verschiedene Aspekte gleichzeitig zu konzentrieren (etwa auf eine Choreografie mit aufwendigem Kostüm während einer Gesangseinlage). Um ein Drehbuch in seinen Einzelheiten präsentieren zu können, benötigst du zudem ein exzellentes Gedächtnis. Wie bei den meisten Bühnenberufen solltest du überdies stets bereits sein, deine künstlerischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Mit Lernbereitschaft, Disziplin und Ehrgeiz verleihst du deinem Profil den letzten Schliff.

Wie gut passt der Beruf Musicaldarsteller*in zu dir?

Das Leben als Musicaldarsteller erfordert eine ganz eigene Persönlichkeit. So solltest du auch in der Lage sein, mit konstruktiver Kritik umzugehen, da diese zu einem typischen Probenalltag dazugehört. Ebenso darfst du dich durch die Absage nicht entmutigen lassen, denn Castings gehören zum Alltag. Die Arbeit in einem Musical setzt überdies ein großes Maß an Flexibilität voraus, da du dich regelmäßig an neue Stücke gewöhnen und auch zu Wohnortwechseln bereit sein musst, wenn du ein neues Engagement annimmst.

Ein Musical ist in der Regel keine Einzeldarbietung, sondern lebt von dem Zusammenspiel verschiedener Charaktere und Darsteller*innen. Teamfähigkeit und Kommunikationsbereitschaft sind darum weitere essenzielle Bestandteile des Jobs.

Dein Weg zum Musical: hier kannst du Musicaldarsteller*in werden

Eine professionelle Ausbildung als Musicaldarsteller*in ist in der Branche üblich. Es ist empfehlenswert, sich dabei an eine Musicalschule zu wenden, da nur hier ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt wird, wie er für das Musical-Handwerk nötig ist. Zwar sind Gesang und Tanz unter Umständen auch Unterrichtsfächer an Schauspielschulen, diese werden dort aber eher zweitrangig behandelt.

Du kannst dich an staatlichen oder privaten Institutionen ausbilden lassen. Zu den renommierten staatlichen Hochschulen zählen die folgenden:

Besonders viele private Musicalschulen befinden sich in der Musicalmetropole Hamburg, so unter anderem die Stage School oder die StageArt Musical School. Doch auch an anderen Standorten sind private Anbieter angesiedelt, etwa hier:

Bist du bereits an einer Hochschule in einem Bereich der darstellenden Künste immatrikuliert, so könntest du einen weiteren Weg finden, die dich in Richtung einer Musicaldarsteller Ausbildung führen kann. So bietet der Deutsche Akademische Austauschdienst ein Stipendium, das ein einjähriges Musical-Studium im Ausland ermöglichen kann. 

Staatliches Musical-Studium oder private Musicalausbildung?

Es gibt nur wenige staatliche Hochschulen und Akademien, die Musicaldarsteller*innen ausbilden. Die Ausbildung gilt hier als sehr anspruchsvoll und setzt ein entsprechend hohes Niveau voraus. Da dies auch in der Musicalbranche bekannt ist, können Absolvent*innen staatlicher Einrichtungen unter Umständen von einem gewissen Wettbewerbsvorteil profitieren. Die Plätze an staatlichen Einrichtungen sind daher heiß begehrt und die Aufnahmeprüfungen nicht einfach. Unter Umständen benötigt man trotz guter Leistung eine große Portion Glück.

Schauspielschule in München

Möglicherweise fällt es dir daher leichter, einen Studienplatz an einer privaten Einrichtung zu erhalten. Bedenke jedoch, dass du hier mit Studiengebühren rechnen musst, die teilweise beträchtlich sind. Wenn du dich für einen privaten Anbieter entscheidest, solltest du bereits im Vorfeld darauf achten, dass dieser staatlich anerkannt ist – denn nur dann kannst du die staatliche Unterstützung in Form von BAföG beantragen.

Ob staatlich oder privat – nutze in jedem Fall die angebotenen Schnupper- oder Probetage, um herauszufinden, ob die Ausbildung an der Institution zu dir passt und du dich dort wirklich wohlfühlst. Der ein oder andere Dozent wird hier ebenfalls vorbeischauen.

Voraussetzungen für Musicaldarsteller*innen

Die Plätze an Musicalschulen, insbesondere an staatlichen Einrichtungen, sind heiß begehrt und die Studienplätze streng limitiert. Darum müssen Studieninteressierte einen anspruchsvollen Zugangstest bestehen, um ihre Eignung für diesen Beruf unter Beweis zu stellen.

Das Aufnahmeverfahren

Die meisten Musicalschulen setzen nicht nur auf eine einzelne Prüfung, sondern auf einen ganzen Prüfungstag, der oft über ein gewöhnliches Vorsprechen hinausgeht und gar über mehrere Runden gehen kann. Hier wird dein Talent für Gesang, Tanz und Schauspiel auf die Probe gestellt. In der Regel wird von dir erwartet, dass du mehrere Lieder deiner Wahl (meist in unterschiedlichen Tempi) vorträgst sowie ein Gedicht und/oder einen vorbereiteten Monolog für eine bestimmte Rolle darbietest. Eine gute Vorbereitung ist daher essenziell. Diese hilft dir dabei, deine Interpretationsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Möglich wird das besonders gut mit unserem einzigartigen Monolog Crashkurs:

Größtenteils wird auch getestet, wie gut du im Schauspiel improvisieren kannst. Um deine Fähigkeiten im Bereich Tanz zu zeigen, studierst du unter professioneller Anleitung gemeinsam mit den anderen Bewerber*innen eine Choreografie ein und führst diese im Anschluss auf. Einige Musicalschulen lassen dir die Choreografie auch im Vorfeld zukommen und erwarten, dass du diese zu Hause einübst.

Durch diese Prüfungen möchten die Professoren für Musik und Theater herausfinden, welche Talente am vielversprechendsten erscheinen und welche Kandidat*innen mit der größten Konzentration, Auffassungsgabe und Lernbereitschaft glänzen können. Viele Universitäten bieten sogar entsprechende Vorbereitungskurse an, die dir einerseits ermöglichen, ins Musical-Business hineinzuschnuppern und dich gleichzeitig mit den Anforderungen einer Aufnahmeprüfung vertraut machen sollen.

Einige private Ausbilder bieten als Alternative zum klassischen Auswahlverfahren an, einen regulären Tag zusammen mit einer Klasse der Musicalschule zu durchlaufen. Im Laufe dieses Tages werden deine Fähigkeiten evaluiert und über deine Aufnahme entschieden.

Formale Voraussetzungen

Auch wenn einige Universitäten eine Musicalausbildung anbieten, ist in der Regel keine allgemeine Hochschulreife erforderlich, um sich für das Studium zu bewerben. Hingegen ist eine besondere künstlerische Begabung nachzuweisen, normalerweise in Form eines bestandenen Auswahltests. Ausländische Bewerber*innen müssen meist Kenntnisse der deutschen Sprache vorweisen können.

Bewerber*innen sollten die allgemeine Schulpflicht beendet haben. Die meisten Ausbilder schreiben ein Mindestalter von 16 oder 17 Jahren vor, einige haben auch ein zulässiges Höchstalter (meist 25 Jahre). Somit eignet sich auch ein Hauptschul-, Realschulabschluss oder das Abitur für die anspruchsvolle Ausbildung. Für die Bewerbung bzw. die Aufnahmeprüfung ist bei den vielen Einrichtungen eine Gebühr im zweistelligen Bereich zu entrichten.

Inhalte der Musicalausbildung

Wer Musicaldarsteller werden möchte, der wird während der Ausbildung verschiedenen Inhalten begegnen. In erster Linie geht es hier darum, deine künstlerischen Fähigkeiten im Bereich Tanz, Gesang und Schauspiel zu perfektionieren. In Theorie und Praxis erlernst du die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten. Einige Musicalausbilder legen zusätzlich Wert auf wissenschaftliche Fächer. Beispielhaft findest du hier Auszüge aus dem Ausbildungsplan der Universität der Künste Berlin:

Spiel und Darstellung

  • Labor – Integrative Übungen Tanz/Gesang/Schauspiel
  • Szenen- und Rollenstudium (2. bis 4. Studienjahr)
  • Musical-Repertoire

Körper, Bewegung, Tanz

  • verschiedene Tanzarten, u. a. Ballett, Modern Dance, Showtanz/Repertoire
  • Akrobatik
  • choreografische Arbeit
  • Audition-Training

Atem, Sprechen, Singen, musikalische Praxis und Theorie

  • Gesang und Sprecherziehung jeweils im Einzelunterricht
  • Sprechtechnik
  • Chor/Ensemblesingen
  • Songclass/Repertoire
  • Klavierunterricht
  • Gehörbildung

Wissenschaftliche Fächer

  • Theater-, Musik- und Musicalgeschichte
  • Musiktheorie
  • Musicals: Lesen, Hören, Sehen
  • Berufskunde

Häufig wird empfohlen, sich bereits während des Studiums relevante Zusatzqualifikationen anzueignen, etwa weitere Tanzstile, Akrobatik, Klavierspiel oder Fechten zu erlernen. Diese können bei Castings darüber entscheiden, ob du den Zuschlag für eine Rolle erhältst oder nicht.

Dauer und Abschluss der Musicalausbildung in Deutschland

Die Ausbildung zum/zur Musicaldarsteller*in dauert bei den verschiedenen Anbietern zwischen sechs und acht Semestern und erstreckt sich auf etwa drei Jahre. An den staatlichen Hochschulen schließt du mit einem Bachelor of Arts ab (die Theaterakademie August Everding bietet zusätzlich auch einen Masterstudiengang an); einzig die Universität der Künste Berlin verleiht am Ende den Titel „Absolvent*in“. Private Institutionen verleihen nach dem Abschluss entweder ein Diplom oder den Titel Geprüfte/r Musicaldarsteller*in.

Nach der Ausbildung: So erhältst du Jobs im Musical

Nach deiner Ausbildung startest du möglicherweise direkt im Anschluss ins Berufsleben und kannst deine neue Expertise nutzen, um endlich professionell auf der Musicalbühne zu stehen. Nun geht es darum, möglichst interessante und auch lukrative Engagements bei Musicalproduktionen zu ergattern. Die erste Gelegenheit dafür ergibt sich in der Regel bereits am Ende deiner Ausbildung.

An einer Musical-Akademie ist es für Abschlussklassen üblich, sich mit einer Aufführung zu verabschieden. Hierbei sind nicht nur Kommiliton*innen sowie Freund*innen und Familie der Absolvent*innen im Publikum vertreten, sondern häufig auch Produzent*innen, Intendant*innen oder Mitglieder eines Casting-Teams oder einer Künstlervermittlung. Betrachte das Ganze daher im besten Fall als Auditions, die sich an Bewerber richten. Insbesondere an renommierten Musikhochschulen halten diese Ausschau nach überzeugenden jungen Talenten und neuen Gesichtern. Versuche darum, dein Können so gut wie möglich in der Abschlusspräsentation unter Beweis zu stellen. Applaus und Standing ovations können schon hier Wunder bewirken.

Melde dich bei einschlägigen Bewerbungsportalen an, um über Castings informiert zu werden. In diesen Castings soll die ideale Besetzung für eine bestimmte Rolle festgelegt werden. Die Anforderungen, die hierbei an dich gestellt werden, sind somit stets abhängig vom jeweiligen Musical. Meist findet zunächst eine Vorauswahl statt. Wenn du in die engere Wahl kommst, wirst du später darüber benachrichtigt und kannst deine Fähigkeiten in einer zweiten Runde unter Beweis stellen.

Engagements in Musicals sind in aller Regel befristet. Daher sind regelmäßige Castings ein fester Bestandteil dieses Berufs. Du solltest Absagen daher nicht zu persönlich nehmen und stattdessen an der Weiterentwicklung deiner Fähigkeiten arbeiten. So wirst du den Beruf als Musicaldarsteller mit Erfolg bestreiten können.

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