So können Schauspieler üben: Übungen & Schauspieltraining für zu Hause

Gregor, ein Mann im schwarzen Hemd, starrt in die Kamera.

Eine gute Schauspielerin oder ein guter Schauspieler braucht nicht nur Talent, sondern auch viel Übung. Doch wo soll man in der heutigen Zeit noch die Zeit für solch ein Training finden?

Vielleicht denkst auch du, dass man dieses Training nur in einem professionellen Studio oder auf einer Bühne erlernen kann. Dabei gibt es auch Schauspielübungen in den eigenen vier Wänden. In diesem Artikel gebe ich dir die besten Tipps und Tricks für das Schauspieltraining für zu Hause.

Echtes Schauspieltraining für zu Hause: üben mit Coaches

Online Kurse mit Top-Coaches kann man auch zu Hause nehmen. Tatsächlich gibt es viele großartige Online-Kurse, die von erstklassigen Schauspiel-Coaches angeboten werden. Diese Kurse sind eine gute Möglichkeit, dein Spiel zu verbessern, ohne die eigenen vier Wände verlassen zu müssen. Das spart Zeit und Ressourcen. Du kannst so im eigenen Tempo lernen und hast den Vorteil, dass du bei den ersten Schritten noch nicht von vielen beobachtet wirst, du musst dich also nicht verstecken und kannst dich erstmal austoben.

Wir bei Spielflow arbeiten hart daran, unser Videoangebot immer weiter auszubauen. Unsere Videokurse orientieren sich an Schauspieltechniken, die an renommierten Schauspielschulen unterrichtet werden. Und diese können dir helfen, deinen eigenen, persönlichen Weg als Schauspielerin oder Schauspieler zu finden. Möchtest du dein Spiel zu Hause trainieren und verbessern? Dann solltest du dir einen unserer Online-Kurse anschauen. Auf diese Weise kannst du von den besten Lehrer*innen lernen, ohne dich in einer teuren Schauspielschule anmelden zu müssen. 

Schauspieltraining für zu Hause: die besten Tipps und Tricks

Im Folgenden erfährst du, wie du dich auch selbst trainieren kannst.

1. Vor dem Training steht das Beobachten

Alle, die spielen wollen, müssen auch gute Beobachter sein. Bevor du also mit dem Training deines eigenen Spiels beginnst, trainiere deine Beobachtungsgabe. Das kannst du immer und überall tun. Beobachte dich selbst beim Zähneputzen und versuche es ein wenig später pantomimisch exakt zu wiederholen. Wenn du im Bus oder in der U-Bahn sitzt, kannst du dir die Menschen in deiner Umgebung ansehen und fantasieren, was für eine Geschichte diese Leute wohl erlebt haben. Versuch diese Geschichte an den Eigenarten der Menschen festzumachen.

2. Wärme dich auf

Bevor du dich nun in dein eigenes Training stürzt, bring dich in einen lockeren, kreativen, konzentrierten und fokussierten Zustand. Wie bekommt man das hin? Wir von Spielflow haben ein spezielles Aufwärmtraining für Schaupieler*innen auf die Beine gestellt. Einmal angemeldet, kannst du die Übungen jederzeit für das Training zu Hause oder vor Vorsprechen und Auftritten anwenden. Das Beste: die Videoanleitung lässt sich auch mobil abrufen.

 

3. Spreche mit deiner Stimme

Die Stimme ist ein wichtiges Instrument. Durch sie werden Gefühle und Stimmungen transportiert. Der Klang kann viel über unser Inneres verraten. Das können Schauspieler für sich nutzen. Allerdings nur, wenn sie fähig sind, ihre Stimme auch vollends auszuschöpfen. Wie meine ich das? Unsicherheiten gegenüber anderen Menschen schlagen sich oft direkt auf die Stimme aus. Du kennst das bestimmt, du fühlst dich in einer Situation schüchtern oder verletzlich und auf einmal klingt deine Stimme ganz dünn und hoch, eben nicht frei. Die Stimmen selbstbewussterer Menschen klingen hingegen oft voll und warm. Diese volle und warme Stimme trägt jeder in sich und diese müssen wir suchen und trainieren.

So findest du deine Stimme: 

1. Setze dich auf einen Stuhl! 

2. Lehne dich nach vorne, sodass deine Arme auf deinen Oberschenkeln abgelegt sind. 

3. Nun atme tief durch die Nase ein und auf einem F langsam und gleichmäßig aus.

4. Wiederhole das ein paarmal

5. Wenn du die Entspannung in deinem Körper spürst, kannst du deine Stimme hinzunehmen. (Das F wird dann zu einem W.)

6. Bleibe in dieser Position und lass deine Stimme in ganzen Sätzen erklingen. Höre genau hin, wie klingst du jetzt? Fühle dem noch etwas nach!

Auch wenn es banal erscheint, so kannst du deine Stimme finden, sie wird tiefer, klarer, wärmer und authentischer. Ausführliche Übungen zum Thema Stimme finden, findest du übrigens auch in unserem Warm Up Videokurs.

4. Visualisiere dich selbst

Wenn du eine Rolle spielst, zum Beispiel in einem Monolog, musst du diese Rolle glaubwürdig verkörpern. Im besten Fall sollen die Betrachter sagen, sie hätten niemand anderes als dich in dieser Figur sehen wollen. Visualisiere dich also selbst in der Rolle und frage dich, was deine Figur denkt und fühlt. Ja, frage dich, was DU denkst und fühlst in dieser Situation. Trenne dich für einen kurzen Moment nicht von der Figur, die du spielst, sondern lass zu, dass ihr eins werdet. Geh nun als DU in die Situation und frage dich, was diese mit DIR macht und wie DU reagieren würdest. So erreichst du einen tieferen Einblick in die Psyche deiner Figur und kannst noch authentischere Emotionen transportieren, da diese jetzt deine Emotionen sind, keine gespielten, sondern echte. 

Übrigens können Aufnahmen dabei helfen, dein Spiel im Nachhinein zu analysieren. Ja, sieh dir dein Spiel ruhig an! Es ist wichtig, sich selbst zu sehen und zu beurteilen!

5. Wie nutzt du deine Sprache?

Wenn wir einen Text bekommen, tendieren wir oft dazu, ihn so zu sprechen, wie er geschrieben steht. Ich meine damit, dass wir Pausen da setzen, wo Kommata stehen. Oder am Ende des Satzes beim Punkt mit der Stimme nach unten gehen. Die gesprochene Sprache funktioniert aber ganz anders, Pausen können mitten im Satz auftauchen, weil Wörter nicht parat sind, man vielleicht kurz abgelenkt ist oder sonstiges. Bei Satzenden spricht man einfach weiter, ohne dass der Punkt lautmalerisch gesetzt werden müsste. Außerdem spricht jeder Mensch etwas anders. Also gilt auch hier wieder, sich selbst zu beobachten und genau hinzuhören. Wenn dir bestimmte Eigenarten auffallen, schreibe sie dir auf! Vielleicht kannst du diese Besonderheiten in deine nächste Rolle einbauen! 

Mache deinen Text also zu einer gesprochenen Sprache, und nicht zu einem aufgesagten, geschriebenen Text.

6. Schaffe einen schauspielerischen Kontext

Bevor du mit dem Spiel anfängst, ist es wichtig, dir einen Kontext zu schaffen, in dem sich deine Figur bewegt. Dieser kann so simpel sein wie ein klarer Raum oder eine bestimmte Situation. Diese erreichst du am schnellsten, wenn du W Fragen beantwortest. Wo kommt meine Figur/Ich her, wo will meine Figur/Ich hin? Wer ist dabei? Wo sind wir? Und so weiter. Je mehr W-Fragen du beantworten kannst, desto klarer wird der ganze Kontext. Und dieser klare Kontext wird es dir ungemein erleichtern, in die Figur einzutauchen und ihre Geschichte zu deiner zu machen.

Schauspiel Übungen für zu Hause

Wenn du dich für Schauspiel interessierst und bereits erste Erfahrungen gesammelt hast, kannst du auch zu Hause weiter üben. Dazu eignen sich Übungen, wie zum Beispiel:

  1. Rollenanalyse: Lerne die Hintergründe und Motivationen einer Figur kennen. 
  2. Körpersprache, die Kraft von Mimik und Gestik: Beobachte dich selbst. 
  3. Lerne Texte auswendig und sprich sie laut vor.
  4. Monolog versetzen.
  5. Improvisation.
  6. Schauspiel im Dialekt oder in einer Fremdsprache.

Übung 1: Rollenanalyse:

Als Schauspieler ist es elementar, die Hintergründe und Motivationen deiner Figur zu kennen. Nur so kannst du sie glaubwürdig darstellen. Natürlich stehen dir hierfür die Inszenierungs- oder Regieanweisungen des Regisseurs zur Seite. Trotzdem ist es wichtig, dass du dich intensiv mit der Rolle auseinandersetzt und sie verinnerlichst. Dies gelingt dir am besten, wenn du dir folgende Fragen stellst: Welche Vergangenheit hat meine Figur? Wie sind ihre Eltern? Wo ist sie aufgewachsen? Welches Schicksal hat sie bisher erlebt? 

Die Übung besteht nun darin, diese Fragen für eine von dir gewählte literarische Figur zu beantworten. Du kannst hierfür einen Monolog, eine Filmfigur oder auch einfach eine Person auf einer Postkarte nehmen. Schreibe für diese Figur einen fiktiven Lebenslauf und notiere die wichtigsten Ereignisse im Leben der Figur. Entwickle als Nächstes verschiedene Szenen für diese Rolle. Eine Alltagssituation, einen Wendepunkt im Leben und eine schwere Situation. Spiele die Szenen und nimm sie auf, damit du sie danach analysieren kannst. Hat sich alles erzählt, was dir wichtig war?

Übung 2: Körpersprache, die Kraft von Mimik und Gestik:

Ein Großteil unserer täglichen Kommunikation ist nonverbale Kommunikation. Also Kommunikation, die nur durch Gestik und Mimik erzeugt wird. Die Körpersprache verrät uns viel über die Figur, die du spielst. Es ist also für Schauspieler extrem wichtig, ihre Körpersprache zu kontrollieren und zu trainieren. Das Ganze macht man am besten vor einer Videokamera, und nicht etwa vor einem Spiegel, der womöglich zu viel Ablenkung darstellt.

Spiele verschiedene Emotionen im schnellen Wechsel. Versuch schnell, klar und trotzdem authentisch zu sein. Mach dich nicht lustig über die Emotion, sondern lass sie wirklich an dich ran! Wenn du diese Übung aufgenommen hast, kannst du sie im Nachhinein ansehen und überprüfen. Kommen alle Emotionen klar rüber, wie hätte ich noch besser sein können?

Hier noch ein paar weitere Übungen zur Körpersprache:

  • Stell dir einen Menschen vor, den du magst oder kennst, und versuche, seine Gestik und Körperhaltung nachzuahmen.
  • Stell dir eine Situation vor, in der du traurig, wütend oder glücklich bist, und spiele sie dann mit dem Fokus auf Mimik, Gestik und Körperhaltung nach.
  • Versuche, eine bestimmte Gefühlslage mit deinem Körper auszudrücken, ohne dass du etwas sagst oder ein Grimasse machst.

Übung 3: Lerne Texte auswendig und sprich sie laut vor:

Im Alltag begegnen dir ständig irgendwelche kurzen Texte. Zwei bis drei Zeilen. Zum Beispiel in einer Zeitung. Sprich diese laut und deutlich, um deine Stimme und deinen Sprechapparat zu stärken und versuche den Text in kürzester Zeit im Kopf zu behalten. Wenn du sie nun auswendig wiedergibst, kannst du besonders auf deine Stimme achten.

Sie kann nämlich viel über die Figur verraten, die du spielst. Wer auf eine bestimmte Art und Weise wirken möchte, sollte das auch mit der eigenen Stimme zeigen. Übe daher, deine Stimmbänder bewusst einzusetzen und sie den jeweiligen Situationen anzupassen. Ein gezieltes Stimmtraining ist mit folgenden Übungen möglich:

  • Laut und leise sprechen
  • Hoch und tief sprechen
  • Schnell und langsam sprechen
  • Auf- und absteigende Melodien sprechen

Übung 4: Monolog versetzen:

Wenn du einen Text gelernt hast, spiel ihn erstmal für dich allein in deinem Zimmer durch. Im 2. Schritt kannst du deinen Monolog in verschiedene Räume deines Zuhauses setzen. Wie spielt sich die Figur in der Küche während des Kochens? Wie würde eine Badezimmer-Variante aussehen? Diese verschiedenen Versionen deines Monologes eröffnen dir neue Blickwinkel und machen dein Spiel noch freier und lebendiger! Natürlich darfst du dir auch ein Publikum dazunehmen. Der Blick von außen kann dein Spiel enorm verbessern.

Sämtliche Tipps dieser Seite helfen beim Trainieren des Monologs. Zu empfehlen ist außerdem unser Monolog Crashkurs, der dir hilft, den perfekten Monolog zu erarbeiten.

Überzeuge dich selbst:

Übung 5: Improvisation:

Improvisation ist ebenfalls eine gute Idee, um das eigene Spiel zu trainieren. Das funktioniert sowohl allein als auch mit einem Partner im Dialog. 

  • Erfinde eine kurze Szene oder ein kurzes Gespräch und spiele sie allein oder mit einem Freund oder Familienmitglied. So trainierst du deine Flexibilität und deine Fähigkeit, auf die Schnelle in verschiedene Rollen zu springen. 
  • Schau in die Nachrichten und such dir ein bestimmtes Thema aus. Stell dir nun vor, du bist Experte zu dem Thema und halte einen umfassenden Monolog darüber. Ziel ist es hier, keine Pausen zu lassen. Folge deinen Impulsen, schalte den Kopf aus und sei gespannt, was dein Unterbewusstsein dir erzählt. Das funktioniert übrigens auch mit einem Spielpartner in dem Fall, stellt euch vor ihr seid in einem Streitgespräch.

Übung 6: Verbessern der Ausdruckskraft in einer Fremdsprache:

Es heißt, dass man in verschiedenen Sprachen verschiedene Persönlichkeiten hat. Das können wir fürs Spiel nutzen, versuche Texte, Rollen oder Monologe in anderen Sprachen oder Akzenten zu spielen. Auf diesem Wege kannst du deine Figur neu kennenlernen. Ein neuer Dialekt erdet die Figur häufig und mit ihm fällt es uns leichter, einen sehr direkten Ton zu finden, der sonst äußerst schwer zu finden ist.
Übrigens kannst du auch versuchen, der Figur jede Sprache wegzunehmen und sie nur pantomimisch spielen.
Auch hier wirst du jede Menge über deine Figur lernen. 

 

Fazit: Schauspieler können auch zu Hause spielen

Es gibt viele Möglichkeiten, auch zu Hause für das nächste Vorsprechen zu trainieren. Besonders empfehlenswert sind hierfür die Spielflow Kurse, die jederzeit einfach über Browser und Smartphone abzurufen sind. Durch das regelmäßige Training wirst du bald merken, wie sich deine Präsentationsfähigkeit und Ausdrucksstärke verbessern – und das wird sich natürlich auch positiv auf dein Spiel und deine Schauspiel Karriere auswirken. Wir unterstützen dich gerne!

FAQs

Wie kann man Schauspielern üben?

Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, zu üben. Fang am besten mit dem Beobachten an. Wer gut spielen will, muss erst lernen, genau zu gucken und die Beobachtungen dann auf die Figuren zu übertragen.

Wie lernen Schauspieler ihren Text auswendig?

Das macht jeder Schauspieler natürlich anders. Das hängt oft von dem Lerntypus ab. Manche hören sich die Texte immer wieder an, andere lesen ihn laut vor sich her. Wieder andere versuchen sich erst den Inhalt einzuprägen.

 

Wie werde ich ein guter Schauspieler?

Das Wichtigste ist aus unserer Sicht, vor allem immer neugierig zu bleiben. Sei offen für neue Methoden und denk niemals, dass du ausgelernt hast. Den mit dem Spielen ist es wie mit dem Leben, man lernt nie aus.

Kann man Schauspiel lernen?

Schauspiel ist ein Handwerk! Vieles davon kann man lernen. Natürlich gibt es einige Voraussetzungen, wie Talent, Lust zu spielen und Freunde daran zu haben, sich zu zeigen, abgesehen davon gibt es jede Menge Techniken, die man lernen kann.

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